Zak die Bohne

30. Januar 2020

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"Scheisse, ha mis Portemonnaie vergesse."

"Keis Problem, i zahles. Chaschmers zake."

"Du meinsch twinte?"

"Nei zake!"

Goodbye old friend

Lange ist es her, als ich mein erstes Bankkonto eröffnete. Trotzdem kann ich mich noch erinnern, als ob es gestern war. Ich sagte meiner Mutter, dass ich jetzt gerne ein eigenes Bankkonto hätte. Meine Mutter schaute Klein-FinanzFabio kurz an, lächelte und fuhr mit mir zur Bank, wo wir zusammen mein erstes Bankkonto eröffneten. Ich war gerade 13 Jahre alt.

Gebühren ja, Zinsen nope

Das Konto hat mich jetzt 19 Jahre begleitet. Mein Lehrlingslohn wurde auf dieses Konto überwiesen, meine ersten Steuern wurden von diesem Konto bezahlt, mein erster Bonus wurde auf diesem Konto angezeigt. Eigentlich eine wunderbare Freundschaft. Bis der Tag X kam.

Vor rund zehn Jahren wurden in der Schweiz Gebühren für die Kontoeröffnung eingeführt. Das kam bei den Leuten gar nicht gut an. Viele meiner Freunde und Bekannten wechselten ihre Konti von der Bank A zur Bank B. Bis die Bank B auch Kontoführungsspesen einführte und du zu keiner Bank mehr wechseln konntest, die kostenlos war.

Die Banken hatten einige Ausreden im petto. Zum einen der Kostendruck, zum anderen die tiefen Zinsen. Zinsen ist an dieser Stelle ein super Schlagwort. Vor zehn Jahren erhielten wir noch Zinsen. Und ich meine nicht diese lächerlichen 0.015%, die es heute gibt. Ich spreche von 0.5-1.0%. Und auch das war, mild ausgedrückt, schon ein Witz. Zehn Jahre später: Alle Konti kosten und der Zins ist, wie bereits erwähnt, ein müder Witz.

Um mein Problem, vor allem Philipps, beim Namen zu nennen: Meine Bank verrechnet mir CHF 5 jeden Monat für mein Konto. Geht's noch?

Kündigung per 31.01.2020

Hello Zak

Letztes Jahr begann ich, mich aktiv nach günstigeren und vor allem auch besseren Lösungen umzuschauen. Schnell wurde mir von vielen Freunden Zak empfohlen. Kostet nichts und du brauchst nichts weiter als dein Handy. Keinen Token, kein Lesegerät, keinen QR-Code. App via Fingerprint oder Face-ID entriegeln und Zak die Bohne, du bist in deinem online Banking. Klingt spannend, ein Versuch wert.

Am 17. Mai 2019 eröffnete ich mein Konto und habe ein paar hundert Franken darauf einbezahlt. Mal schauen, ob es meinen Anforderungen entspricht.

Lass mich das ganze einmal bewerten.

Leben

Und das tat es. Das Haupt-Töpfli (grün) zeigt dir an, wieviel Geld du zum "Leben" hast. Sprich, wieviel kannst du ausgeben, ohne dass du in Geldschwierigkeiten kommst. Hier werden alle Einnahmen dazu gebucht und die Ausgaben abgebucht.

Wenn dein Leben-Töpfli mal im Minus ist, lebst du quasi auf Kosten deiner anderen Töpfli, zum Beispiel zu Lasten deines Sparkontos.

Einfach und übersichtlich gemacht.

Note: 10/10

Einzahlungsschein scannen

Zuerst testete ich das Wichtigste für mich. Ob ich die Einzahlungsscheine scannen und gleich bezahlen kann. Wenn mich ein Poststapel im Briefkasten angrinst, nehme ich das ganze Zeugs nach oben, schmeiss die Werbung ins Altpapier, schlitze die Umschläge auf und verdreh bei jeder Rechnung die Augen. Zak, Handy nach vorne, Einzahlungsschein scannen und arrivederci Hans - Rechnung bezahlt, verrissen und ebenfalls im Altpapier.

Funktioniert ganz ok. Etwas mühsam kann es werden, wenn beim Scannen der Rechnungen die Adresse nicht erkannt wird und du diese noch selbst eintragen musst.

Note: 7/10

Töpfli erstellen

Wie du weisst, bin ich mega Fan vom Automatisieren deines Geldes. Für mich klar ein Finanzziel, das du mit 30 erreicht haben solltest. Und hier punktet Zak enorm. Ich kann so viele Töpfli erstellen, wie ich will.

Was ein Töpfli ist, fragst du? Nun, ich verniedliche damit nur die Unterkonten, die du normalerweise bei deiner Bank hast. Beispiel: Konto 1 - Lohnkonto. Konto 2 - Sparkonto. Konto 3 - Ferienkonto. You get it? Dafür musstest du aber immer irgendwie ein neues Konto eröffnen. Bei Zak läuft das viel einfacher.

Du klickst einfach auf die grosse, nette, graue Kachel mit dem grossen "+ Neuer Topf", dem Töpfli einen Namen geben und schon hast du ein neues Töpfli hinzugefügt.

Das Geniale daran: Ein neues Konto hat immer auch eine eigene IBAN Nummer. Nicht so bei Zak. Die Töpfli sind eigentlich nur eine Simulation von Konti und führen im Hintergrund eine Schattenrechnung. Sprich, du hast ein Konto für alles, aber dieses so schlau unterteilt, dass du die perfekte Übersicht hast. Bei mir sieht das ganze so aus:

Die Töpfli kannst du mittels Dauerauftrags automatisch füllen oder manuell umbuchen. Wie es dir gerade passt.

Note: 11/10 - seriously!

Gemeinsame Töpfe

Stell dir vor, du wohnst in einer WG. Ich wohnte in einer WG, und es war genial. Die beste Zeit überhaupt. Unsere WG funktionierte halt einfach. Selbst beim Aufräumen, Putzen (ok alle zwei Wochen kam eine Putzfrau vorbei (we love you, Mom) (die wir sehr gut bezahlten)) und Einkaufen.

Hätte ich etwas verbessern können, wäre es die Abrechnung der Einkäufe gewesen. Wir waren zu dritt und kauften einfach nach Lust und Laune für alle ein. Jeder hat die Rechnung aufgehoben, in sein eigenes Ablagesystem einsortiert (ich warf es jeweils in eine Schuhschachtel bei der Garderobe) und irgendwann, meist noch verkatert, haben wir abgerechnet. Das war so alle vier bis sechs Monate der Fall (die Abrechnung, nicht das Verkatertsein). Es war dann jeweils so, dass zwei für CHF 700 oder mehr einkaufen waren und der Dritte für CHF 200 und wir mussten alles ausgleichen. Das war wirklich nie ein Problem bei uns, mit Zak wäre es aber viel einfacher gewesen.

Du kannst mehrere Personen in einem Töpfli erfassen und die Ausgaben immer durch die Anzahl Personen rechnen. Zak zeigt dir zu jedem Zeitpunkt an, ob du im Plus oder Minus bist. Das Ganze kannst du mit einem Buchungstext und auch mit einem Bild versehen.

Wenn du nach ein paar Tagen, Wochen, Monaten merkst, dass du im Minus bist, kannst du den Kontostand manuell ausgleichen oder deine Gspändli auffordern, ihr Minus auszugleichen. Perfekt gelöst!

Note: 10/10

Zaken

"Chasch du zahle, ich twints der nochane grad."

"Tue mers lieber zake, de hanis grad ufem richtige Konto."

"Ok, keis Problem."

Jap, genau so wie du mit Twint deinen Freunden Geld senden kannst, kannst du das auch mit Zak. Die Bank Cler nennt es offiziell übrigens Zak Instant - Geld senden oder Geld anfordern. Ist mir zu umständlich. Können wir es bitte alle einfach nur noch "zaken" nennen? Danke. Zaken hat sogar einen klitzekleinen Vorteil gegenüber Twint. Dazu komme ich aber später.

Blöd, wenn dein Freund noch kein Zak Konto hat. Aber dann schicke ihm deinen Zak Gutscheincode, dann erhält er CHF 25. Und wenn du ihm etwas Gutes tun willst und FinanzFabio unterstützen möchtest, dann sende ihm meinen Zak Gutscheincode. Gibt ihm CHF 50 und FinanzFabio CHF 50.

Note: 8/10 - noch nicht genug Zak User.

Monatliche Ausgaben

Dafür, liebes Zak Team, könnte ich euch abknutschen!

Nachdem ich Zak immer mehr getestet hatte, fing ich an, dem Konto mehr Verantwortung zu übertragen und richtete mehr und mehr Daueraufträge ein. Und siehe da, die App zählt jeden Monat meine Daueraufträge zusammen und reserviert den Betrag in einem eigenem Töpfli: Monatliche Ausgaben.

Das Geniale daran ist die Übersicht. Ich weiss, wem ich wieviel Geld am Anfang des Monats überweisen muss, und ich habe eine Übersicht, ob das Geld jetzt schon bezahlt wurde oder nicht.

Ich, zum Beispiel, habe Daueraufträge von CHF 935 jeden Monat. Unterteilt in Hypozinsen, Säule 3a, Mietanteil an unserem Rümli und Darlehen. Aktuell sehe ich, dass noch CHF 300 offen sind.

Daueraufträge an mich selbst, bspw. ein Übertrag ins Sparkonto oder in die Nebenkosten, werden hier nicht aufgeführt, da diese automatisch ins richtige Töpfli übertragen werden.

Wirklich schön gelöst.

Note: 10/10

Meine Bewegungen

Hier hast du eine Übersicht von allen Einnahmen und Ausgaben auf deinem Zak Konto. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie weit zurück es geht, doch bei mir zeigt es noch den Mai 2019 an, also als ich damals das Konto eröffnet habe. Coole Sache.

Note: 10/10

Überweisung erfassen

Natürlich kannst du mit der Zak App nicht nur zaken, sondern auch ganz normal Überweisungen an andere Personen und Konti erfassen. Läuft wie eine gut geölte Maschine.

Note: 10/10

Freunde einladen

Taschengeld nebenbei? Zak bezahlt dir CHF 25 wenn du eine/n Freund/in einlädst, Zak zu brauchen. Und natürlich erhält auch dein Freund CHF 25. Aufwand für dich: 10 Sekunden. Nun, es gibt Studentenjobs, die einiges schlechter bezahlt sind.

Note: 10/10

Vorsorgen

Selbst die Säule 3a kommt bei Zak nicht zu kurz. In der App selbst wird dein Anlegerprofil erstellt und du kannst ein 3a Konto eröffnen. Sauber gelöst. Ich selbst nutze die Säule 3a in der App aber nicht.

Note: 8/10

Mobile Payment

Was für mich im täglichen Gebrauch unverzichtbar ist, ist Apple Pay. Warum? Weil ich regelmässig mein Portemonnaie vergesse aber bestimmt nie ohne mein Handy die Wohnung verlasse. Ich bezahle alles mit Apple Pay.

Nicht alle Banken haben Freude am Riesen aus den USA. Die Bank Cler ist hier fortschrittlich und hat in der Zak App Mobile Pay eingerichtet. Mit der Prepaid-Karte kannst du Apple Pay, Samsung Pay und Google Pay nutzen.

Mehr Infos findest du hier.

Note: 10/10

Der kleine Vorteil des Zakens gegenüber des Twintens

Also, wir haben eine super App, die nix kostet und mit der du sogar noch Geld damit verdienen kannst. Wo ist der Haken?

Haken finde ich jetzt ein zu strenges Wort. Zak bietet neben den üblichen Banking Features auch Shopping-Angebote. Diese werden als Banner in der Topfübersicht angezeigt, ich empfinde diese Banner als Werbung. Somit kommt es sehr auf dich an und wie gut du diesem Teufelszeug widerstehen kannst.

Im Moment sehe ich gerade Werbung für HelloFresh. Könnte ich eigentlich auch mal wieder bestellen. Argh! Siehst du, schon bin ich verloren. Aber Philipp hat das Ganze ja im Griff.

Warum ist Werbung also ein Vorteil?

Nun, die Bank Cler hat eine Partnerschaft mit OptioPay und bietet dadurch Deals bei Zalando und CO an, von denen du aktiv profitieren kannst.

Beispiel: Jemand zakt dir CHF 30. Diese CHF 30 kannst du jetzt innerhalb der nächsten 47h in verschiede Zak-Deals umwandeln. Bei Zalando sind es Beispielsweise +10%. Dein Gutschein wäre also CHF 33 wert.

Soweit so gut. Aber was nützt uns das? Nun ich sage es mal so. Glaubst du wirklich, ich werde je wieder bei Zalando einkaufen, ohne diesen Gutschein zu nutzen? Kurz eine Nachricht an einen andere Zaker senden "Hey zak mer schnell 100 Stutz, bechunsches grad weder" und schon kannst du dir einen Gutschein erstellen lassen. Smart me!

Note: 7/10

Kleiner Wehrmutstropfen

Ja, die Bank Cler hat es fast geschafft, die perfekte Banking App mit Zak rauszubringen. Doch etwas fehlt.

Kein Ebill...

Kann mir bitte jemand erklären, wie man so eine geile App programmiert aber Ebill nicht einbaut. Come on guys! Das sollte seit 2018 ein Must-have sein.

... ist aber auf der Roadmap

Mir wurde aber mitgeteilt, dass man daran arbeitet, Ebill im ersten Quartal 2020 einzuführen. Ich bin gespannt.

Wie kam es zur Kooperation mit Zak

Jap, ich mache hier Werbung. Aktiv. Da ich transparent sein will, schildere ich dir kurz, wie es dazu kam.

Die Bank Cler hat mich angeschrieben. Ich musste keine zwei Sekunden darüber nachdenken. Aus einem einfachen Grund: Ich nutzte Zak selbst schon seit Monaten und war immer zufrieden damit. Ich habe Zak vielen Lesern bereits empfohlen, bevor ich eine Kooperation mit Zak hatte. So einfach 🙂 Und jap, ich habe auch schon Kooperationen abgelehnt, weil ich nicht dahinter stehen konnte.

Also wenn du noch ein Gratis Konto suchst, CHF 50 abstauben willst und es unkompliziert magst, dann kann ich dir Zak wirklich empfehlen.

Zak Gutscheincode: FF5ZAK

Bis bald,

-FinanzFabio

Nachtrag: Erfahrungsbericht - drei Monate Zak

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